Kieler Grüne fordern Freisemester für Student*innen

Bündnis 90/die Grünen Kiel, Grüne Jugend und CampusGrüne Kiel kommentieren die Situation der Studierenden an den Universitäten und Hochschulen und fordern in diesem Zuge ein erneutes Freisemester. [weiter]

17.11.20 –

Bündnis 90/die Grünen Kiel, Grüne Jugend und CampusGrüne Kiel kommentieren die Situation der Studierenden an den Universitäten und Hochschulen und fordern in diesem Zuge ein erneutes Freisemester.

Dazu Luca Köpping, Kreisvorsitzender von Bündnis 90/die Grünen Kiel: Studierende sind durch die Herausforderungen der Coronakrise besonders belastet. Ein Großteil der Studierendenjobs fällt weg, es gibt Probleme beim Bafög und dazu kommt eine wachsende Unsicherheit darüber, ob der eigene Studiengang bei diesen Bedingungen überhaupt durchführbar ist. Deswegen fordern wir jetzt ein Bekenntnis des Bundesbildungsministeriums zu einem Frei- oder Nichtsemester für Studierende an allen Universitäten und Hochschulen in Deutschland. Dies hätte zur Folge, dass Studierende das jetzt laufende Semester nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet bekämen und ein frühzeitiges Bekenntnis würde die derzeit um sich greifende Unsicherheit zumindest lindern. Viele Studiengänge haben bis heute Schwierigkeiten in die digitale Lehre umzusteigen. In vielen Studiengängen ist das teilweise auch gar nicht möglich. Letztendlich wer-den durch die Situation diejenigen geschröpft, die die Fachkräfte von morgen sein werden. Das kann niemand wollen.”

Carolin Böttcher, die Vorsitzende der CampusGrünen an der CAU: “ Wir erleben in diesem Semester zwar eine Verbesserung der Online-Lehre, jedoch stehen viele Studierende ohne ausreichende technische Ausstattung, ruhigen Arbeitsplatz oder zuverlässige Internetverbindung vor enormen Herausforderungen. Dies trifft vor allem Studierende, die ihren Job verloren haben und Studierende mit Kind(ern). Wir begrüßen es, dass einige Präsenzveranstaltungen stattfinden, jedoch sind Plätze beispielsweise in Laboren stark begrenzt, und so sinkt die Chance, sein Studium nach den eigenen Interessen zu gestalten. Es gibt auch immer noch Dozierende, die sich mit der Durch-führung einer qualitativen online-Lehre schwertun.

Insgesamt kommt es durch die derzeitige Situation zu stärkeren psychischen Belastungen und verlängerten Studiendauern. Eine weitere Aussetzung der Regelstudienzeit sowie eine Freiversuchs-regelung für die gesamte Universität würden vielen Studierenden helfen, diese schwierige Zeit erfolgreich zu meistern."

 

 

Nelly Waldeck, Sprecherin der Grünen Jugend Kiel führt weiter aus: “Die Coronapandemie verschärft bereits bestehende Bildungsungerechtigkeiten in Universitäten und Hochschulen. Kinder mit Eltern ohne akademische Bildungsgrade haben nur grob ein Drittel der Wahrscheinlichkeit an eine Hochschule zu kommen, wie Kinder aus Akademiker*innenfamilien. Und genau diesen Menschen wird es jetzt besonders schwer gemacht. Gängige Studijobs, wie beispielsweise die Gastronomie fallen coronabedingt weg und die Auszahlung des Bafögs läuft wie immer stockend. Viele Studierende haben auch keinen Anspruch auf Bafög und sind auf das Geld ihrer jetzt wegfallenden Jobs angewiesen. Für solche Studierenden sind Studienkredite der letzte Ausweg, um ihr Studium weiterzuführen, aber viele brechen ihr Studium vor dieser finanziellen Hürde eher ab, als verschuldet in ihr Berufsleben zu starten. Trotz des Wissensüber diese Situation tut die Bundesbildungsministerin nahezu nichts, um Studierenden in dieser Situation zu helfen. Wenn wir Bildungsaufstieg ermöglichen wollen, wäre ein Freisemester jetzt das Mindeste.”

 

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