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06.02.18 –
„Äußerst widersprüchlich“ nennt Lydia Rudow, Vorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, das Verhalten der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel: Auf der einen Seite wettere der Unternehmerverband gegen den Mangel an Gewerbeflächen in der Landeshauptstadt; auf der anderen Seite agitiere die IHK jetzt auch im Verborgenen gegen eine Umwidmung des Verkehrslandeplatzes Holtenau in ein mischgenutztes Quartier mit 40 Hektar Gewerbefläche. „Die dubiose Umfrage zu Bewertungen politischer Parteien, des Flughafens und der Bürger*innen-Initiative ,Wir machen Stadt‘ passt in dieses Bild“, sagt Lydia Rudow.
„Die IHK sollte schnellstens die Ergebnisse der Umfrage veröffentlichen – ganz gleich, wie diese ausgefallen sind“, fordert die Vorsitzende der grünen Ratsfraktion. „Die Mitgliedsunternehmen der IHK haben sicher ein großes Interesse daran, was mit ihrem Geld geschieht.“ Als „fragwürdig“ bezeichnet Lydia Rudow das Interesse der IHK an der Meinung der Bürger*innen an einer Beurteilung der Arbeit des Oberbürgermeisters Ulf Kämpfer: „Was hat das mit dem Thema Flughafen zu tun?“ Erläuterungsbedürftig sei ebenfalls der Umstand, dass das Kölner Unternehmen, das die angeblich repräsentative Telefonbefragung vorgenommen hat, vorgab, im Auftrag der Landeshauptstadt Kiel unterwegs zu sein.
„Aufgabe der IHK ist es, die Interessen der Mitgliedsunternehmen zu vertreten und nicht die Stimmung in der Bevölkerung zu erheben“, stellt Lydia Rudow klar. „Statt die Beiträge aus der Pflichtmitgliedschaft für eine politische Meinungsumfrage zu verwenden, wäre vielmehr eine Umfrage unter allen Kieler Unternehmen zum Gewerbeflächenbedarf und der Nutzung des Verkehrslandeplatzes Holtenau angezeigt“, meint die grüne Fraktionsvorsitzende.
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