Ein Düsteres Bild der Zukunft der Türkei – Cem Özdemir, Deniz Yücel und Luise Amtsberg MdB diskutierten in der Alten Mu.

Auf Einladung der GRÜNEN und Luise Amtsberg MdB diskutierten am Dienstag Abend der türkische Journalist Deniz Yücel und der Bundesvorsitzende der Grünen Cem Özdemir [v.l.n.r.] über die Situation von Demokratie und Gesellschaft in der Türkei und das deutsch-türkische Verhältnis. Rund 170 Menschen verfolgten in der Alten Mu die Diskussion mit Spannung. Özdemir und Yücel zeichneten dabei ein recht düsteres Bild der Türkei in naher Zukunft.

05.10.16 –

Cem Özdemir, Deniz Yücel und Luise Amtsberg diskutierten in der Alten Mu

In Puncto Türkei gibt es keine einfachen Antworten. So könnte die knappe Botschaft des Abends mit Cem Özdemir, dem türkischen Journalisten Deniz Yücel und der Kieler Bundestagsabgeordneten Luise Amtsberg lauten. Mehr als 170 Leute waren auf Einladung der Grünen in die Alte Mu gekommen, um vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse über die Situation der Gesellschaft in der Türkei und das deutsch-türkische Verhältnis zu sprechen. 

Cem Özdemir, der Bundesvorsitzende der Grünen, sieht große Versäumnisse bei den verschiedenen Regierungen unter Angela Merkel. „Viel zu lange war Merkels Türkeipolitik von Desinteresse und Unkenntnis geprägt. Hätte Sie sich von Anfang ernsthaft für die Türkei interessiert, dann hätte sie auch viel früher und vor allem angemessen auf die negativen Entwicklungen in der Türkei reagieren können“, sagte Özdemir. Das Ausbremsen der Verhandlungen über einen Beitritt zur Europäischen Union seinerzeit sei ein fatales Signal gewesen. Die Verhandlungen ausgerechnet in der jetzigen Situation wieder aufnehmen zu wollen, sei nicht minder problematisch. Stattdessen sollten die Verhandlungen nun auf Eis gelegt werden.

Der eigens für die Veranstaltung aus Istanbul angereiste Deniz Yücel skizzierte ein mögliches Szenario für die Hintergründe und den Ablauf des Putschversuchs vom Juli. Und er machte deutlich, dass es trotz aller Probleme noch immer demokratische Kräfte in der Türkei gäbe. Dies sei kein auf Istanbul beschränktes Phänomen. 

Yücel als auch Özdemir zeichneten ein recht düsteres Bild auf die Frage Amtsbergs nach der nahen Zukunft der Türkei. Erdogan betreibe derzeit eine Politik der verbrannten Erde. Er könne er gar nicht anders, als so vehement weiter zu machen. Nur so könne er verhindern, von möglichen Nachfolgern zur Rechenschaft gezogen zu werden.

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