Bauer Unser - Film und Diskussion mit Robert Habeck

Bauer unser zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt in seiner Doku vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage. Im Anschluss diskutieren wir den Film und seine Themen mit Robert Habeck, Matthias Stürwoldt und Euch.

30.04.17 –

Bauer unser zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt in seiner Doku vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage.

BAUER UNSER ist ein sehenswerter und spannender Film, in dem deutlich wird, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Weit entfernt von rosigen Bildern einer ländlichen Idylle gibt es dennoch Momente der Hoffnung. Etwa wenn der Gemüsebauer und Rinderzüchter Simon Vetter stolz darauf ist, ein Bauer zu sein, der seine Kunden kennt und der Entfremdung entgegenhält. Oder wenn die Bio-Schafzüchterin Maria Vogt eigenhändig Schafe melkt und frohlockt: „Hey, es geht ja auch ganz anders!“ BAUER UNSER ist ein Film, der Lust macht, dem Bauern ums Eck einen Besuch abzustatten, bewusst heimische Lebensmittel zu genießen – und auch als KonsumentIn das Bekenntnis abzulegen: „Bauer unser“.

Der Film wurde von Helmut Grassers AllegroFilm produziert, die schon „We feed the World“ und „More than Honey“ sehr erfolgreich in die Kinos gebracht hat. Deutscher Kinostart: 23. März 2017 (in Österreich läuft der Film schon seit November äußerst erfolgreich im Kino).

ZITATE
„Ein Liter Milch ist billiger als ein Liter Mineralwasser.“
Alfred Haiger, Univ. Prof. i.R.

„Seit 1995, also in den letzten 20 Jahren, haben in Österreich alleine 55.000 Milchviehbetriebe zugesperrt. Wenn du das auf Stunden umrechnest: Alle dreieinhalb Stunden hat 20 Jahre lang
ein Betrieb zugesperrt.“
Ewald Grünzweil, Bauer

"Da geht’s um ein Milliardengeschäft. Da denkt keiner an den kleinen Bauern im Dorf. Es geht um das Big Business. Da ist ja immer das Argument: Europäer werden nicht mehr. Die Zukunftsmärkte liegen irgendwo in Asien.. Man wundert sich nur, dass diese Politik nie das gehalten hat, was versprochen wurde. Aber für einige ist die Rechnung aufgegangen und die lobbyieren hier in Brüssel massiv.“
Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments

"Wir nehmen dieses ganze TTIP als etwas wahr – Europa gegen Amerika – und wer beeinflusst da wen. Die Wahrheit ist: Es ist ein Scheunentor, durch das die Industrie sich beide Regierungen gefügig machen kann. Das halte ich für falsch, für gefährlich und von der Konstruktion her für antidemokratisch.“
Benedikt Haerlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Die internationale Landwirtschaftspolitik und die WTO sind im hohen Maße für die Landflucht der Bauern verantwortlich, besonders der afrikanischen aber auch allgemein im globalen Süden, die nun versuchen über das Mittelmeer zu uns zu kommen.“
José Bové, Mitglied des Europäischen Parlaments

„Wir haben eine globale Arbeitsteilung mittlerweile. Nach wie vor ist es nicht möglich Ölfrüchte für Futtermittel hier in Europa gewinnbringend anzubauen. Die ganzen österreichischen Schinken sind im Grunde genommen Brasilianer, weil sie zum größten Teil aus brasilianischem Soja bestehen.“
Benedikt Haerlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft

„Warum sind denn die Dörfer leer? In jeder Ortschaft nur noch ein, zwei Bauern? Jeder zieht sich zurück. Es gibt kein Dorfleben mehr, wenig Kommunikation. Der, der noch im Vollerwerb ist, hat genug zu tun. Dann ist da noch ein Preisverfall und dann soll man nicht frustriert sein.“ 
Martin Suette, Bauer

„Ich glaube, dass kleine Formen der Landwirtschaft in zwanzig Jahren ein gutes Leben haben werden. Im Dorf wird es wahrscheinlich drei oder vier Große geben. Da braucht man nicht
besonders zukunftsschauend zu sein. Und dass es nebenbei diese alternativen Systeme geben wird.“
Maria Vogt, Bäuerin  

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