Stadt feiert Kieler Woche (fast) ohne Frauen?

Wer dieser Tage eine Einladung zu einem der offiziellen städtischen Kieler-Woche-Empfänge bekommt, muss unwillkürlich lächeln. Dafür sorgt das vor Lebensfreude sprühende Design auf den Titelseiten der Karten. Wer weiterblättert, dem sollte das Lachen vergehen. Denn die Kieler Woche ist von Seiten der Stadt  bis auf Ausnahmen fest  in Männer-Hand. Egal, ob Begrüßung, Podium, Moderation – wer dort Frauen sucht, wird enttäuscht. „Wie kann es sein, dass gesellschaftliche Realität – und in der sind nun einmal die Hälfte Frauen – sich in den städtischen Kieler-Woche-Veranstaltungen fast gar nicht widerspiegelt?", fragt Verena Heimann für die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Für Arne Langniß und seine Kolleg*innen in der grünen Ratsfraktion sind die männlich dominierten Einladungen Anlass genug, in der nächsten regulären Sitzung des Hauptausschusses einen Berichtsantrag zu stellen. ...

30.05.18 – von Verena Heimann, Arne Langniß –

Wer dieser Tage eine Einladung zu einem der offiziellen städtischen Kieler-Woche-Empfänge bekommt, muss unwillkürlich lächeln. Dafür sorgt das vor Lebensfreude sprühende Design auf den Titelseiten der Karten. Wer weiterblättert, dem sollte das Lachen vergehen. Denn die Kieler Woche ist von Seiten der Stadt  bis auf Ausnahmen fest  in Männer-Hand. Egal, ob Begrüßung, Podium, Moderation – wer dort Frauen sucht, wird enttäuscht. „Wie kann es sein, dass gesellschaftliche Realität – und in der sind nun einmal die Hälfte Frauen – sich in den städtischen Kieler-Woche-Veranstaltungen fast gar nicht widerspiegelt?", fragt Verena Heimann für die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Für Arne Langniß und seine Kolleg*innen in der grünen Ratsfraktion sind die männlich dominierten Einladungen Anlass genug, in der nächsten regulären Sitzung des Hauptausschusses einen Berichtsantrag zu stellen. Darin wird der Oberbürgermeister aufgefordert, darzulegen, warum Frauen auf und vor den Podien der städtischen Kieler-Woche-Veranstaltungen bestenfalls eine Nebenrolle spielen dürfen. Eine der wenigen Ausnahmen: Die Ausstellungseröffnung im Warleberger Hof, wo die Museumsdirektorin und die Kuratorinnen das Wort ergreifen.

„Städtische Veranstaltungen werden auch mit öffentlichen Mitteln finanziert“, rechnen Verena Heimann und Arne Langniß vor. Umso mehr gelte die Pflicht, Geschlechtergerechtigkeit als verpflichtenden Grundsatz durchzusetzen. „Geschlechtergerechtigkeit ist ein Oberziel der strategischen Ziele der Landeshauptstadt. Da kann es nicht angehen, dass dieses Thema bei der Konzeption städtischer Veranstaltungen völlig unter den Tisch fällt“, kritisiert Verena Heimann für die grüne Ratsfraktion. Arne Langniß fordert, die Standards entsprechend zu erweitern: „Genauso wie Barrierefreiheit eine Selbstverständlichkeit zu sein hat, müssen die Hälfte derjenigen, die bei diesen Veranstaltungen eine wahrnehmbare Funktion übernehmen, Frauen sein!“

 

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