Wir kommen auf Sie zu!

Rede von Katja Günther während des Jahresempfangs 2012 der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

01.02.12 – von Katja Günther –

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Kolleginnen und Kollegen der Ratsversammlung und natürlich lieber Torsten Albig und lieber Robert Habeck,

und ganz besonders herzlich, liebe Frau Heider, Trägerin der Andreas-Gayk Medaille.

Schön dass sie alle da sind!

Besonders begrüßen möchte ich die Vertreterinnen und Vertreter von HAKI. HAKI ist die Interessenvertretung schwuler, lesbischer und transgender BürgerInnen in der Stadt und im Land.

Auch möchte ich die Frauen des Referats für Gleichstellung der Stadt Kiel herzlich willkommen heißen. Die 5 Frauen sind seit Jahresbeginn gemeinsam am Start und wir freuen uns, dass sie bei uns heute sind.

Beide stehen für einen wichtigen Schwerpunkt in unserer politischen Programmatik, aber auch in der konkreten Fraktionsarbeit bis zur Kommunalwahl:

Wir Grüne setzen uns weiter für eine vielfältige und starke Stadtgesellschaft ein.

Wir wollen die Interessen von Frauen und Männer, von den vielfältigen Minderheiten und Gruppen dieser Stadt stark in den Blick nehmen und die Bürgerbeteiligung voranbringen.

Für uns ist die Bürgerbeteiligung ein unbezahlbares brach liegendes Kapital.

Erste zarte Pflänzchen haben wir schon auf den Weg gebracht, sei es bei der Schulplanung oder auch bei der Innenstadtentwicklung.

Aber diese Pflänzchen können nur wachsen, wenn wir einen klaren Rahmen vorgeben.

Wer wird wann in welcher Form und Umfang mit welchem Ziel beteiligt?

Wir Grünen brauchen die Bürgerinnen und Bürger auf dem gemeinsamen Weg für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Stadt.

Und es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich auch einbringen wollen.

Gerade eine Stadt wie Kiel, die sich im Umbruch befindet, kann hier neue und gute Wege gehen.

Dies gilt in der Innenstadt, aber auch bei der künftigen Nutzung der Flächen, die frei werden durch den Rückzug der Bundeswehr, bei der Kita- und Schulplanung. Auch bei den Perspektiven für Gaarden können wir uns so gut eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorstellen.

Kiel hat bereits starke Interessenvertretungen und Ortsbeiräte.

Aber sind sie das richtige Format, erreichen wir all die Menschen, die wir erreichen wollen?

Selten fragen wir in einem geordneten Prozess die BürgerInnen dieser Stadt nach ihrer Meinung, und so beeinflussen uns die Stimmen, die am lautesten Rufen, am meisten schreiben oder am besten organisiert sind.

Schaun wir uns etwa die Innenstadt an: Hier gehen die Emotionen bei den aktuell anstehenden Entscheidungen hoch: weitere Verkehrsberuhigung, Vorrang für den Fahrradverkehr und Stadtregionalbahn, Zukunft des Alten Markts, Rathausgalerie, Kleiner Kiel Kanal? ja oder nein!

Die Streitthemen zwischen der Opposition und rotgrünssw Kooperation im Rathaus, aber halt auch in der Stadt.

BürgerInnen und Unternehmer, die uns unterstützen, andere die alles ablehnen, manche die zum einen ja zum anderen nein sagen – ein Kreuz alle 5 Jahre ist nicht die richtige Antwort. Und schon gar nicht der Ersatz für das gemeinsame Entwickeln einer Stadtidee.

Für uns Grüne heißt dies: viele Gespräche, viel Überzeugungsarbeit und politische Willensbildung, im Rathaus, aber vor allem mit den BürgerInnen.

Wir freuen uns darauf und sind überzeugt, dass unsere Antworten eine breite Mehrheit finden werden.

Eines noch zum Kleinen Kiel Kanal: die 5 Millionen städtisches Geld für das Projekt kann noch nicht einmal ganz ausgegeben werden, weil da auch ein notwendige Mittel für Straßen- und Abwassersanierung drin ist. Aber der Rest kann genau einmal ausgegeben werden, aber nicht für jedes beliebige Projekt herhalten

Unsere Vorhaben für 2012/13 sind natürlich noch viel breiter gesteckt: Die grünen Leib- und Magenthemen gehen von

B wie Bildungsregion über

E wie Energieversorgung über

M zum Mehrgenerationenhaus über

T wie Turnhallen und

Z wie Zuschuss zum Gewerbetrieb mit Landebahn.

Sie sehen, wir haben uns für 2012 wieder viel vorgenommen.

Das ist auch gut so:

Wir sind ein streitbares und motiviertes Team und haben eine Idee für diese Stadt, für ihre Entwicklung:

Um es deutlich zu sagen:

  • Ja wir wollen Kiel verändern,
  • ja wir wollen Kiel nach vorne bringen,
  • ja auch 2012 mögen wir unsere Antworten auf die drängenden Fragen in dieser Stadt!

Das bisschen Wahlkampf im Frühjahr und vielleicht im Herbst wird uns da noch mehr beflügeln.

  1. Wir wollen eine starke engagierte Stadtgesellschaft, die Teil hat und Teil nimmt an der Entwicklung dieser Stadt.
  2. Wir wollen auch eine diskussionsfreudige und engagierte Kaufmannschaft in dieser Stadt. Eine, die sich noch mehr zeigt und konstruktiv mitredet und viel unternimmt in dieser Stadt!
  3. Wir wollen, dass die Stadt und die Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Bildungseinrichtungen enger zusammenrücken.
  4. Wir wollen ein kreatives und innovatives Kiel. Wir wollen, dass es noch mehr Austausch zwischen den Klugen, den Kreativen und den Unternehmern gibt und damit mehr Wertschöpfung in dieser Stadt.

Deswegen setzen wir uns für gute Bildung und vielfältige Kultur ein.  Und für eine lebendige Innenstadt mit viel Wasser und auch guten Wohnlagen im Stadtgebiet.

Wir sind überzeugt: Setzen wir auf diese Punkte schaffen wir auch den Rückzug der Bundeswehr, schaffen wir die Neuausrichtung dieser Stadt – denn wir sind überzeugt, dass ein weiter so, ein Setzen auf Bauhäfen, Kohlekraftwerke, Schwerindustrie und Bundeswehr diese Stadt nicht gut für die Zukunft aufstellt.

Für alle die uns noch nicht so gut kennen;

Wir sind:

Nicht ein Gesicht, nicht ein Name, nicht ein Typ, sondern ein vielfältiges Team. Viele Frauen, viele Männer, jung sitzt neben alt.

Wir sind viele, aber unser Kern sind 17 engagierte, streitbare und kompetente Frauen und Männern im Ehrenamt mit einer Idee und Tatkraft – einer Vision für diese Stadt

Lassen Sie uns auch 2012 nicht aus den Augen, kommen Sie auf uns zu und in jedem Fall kommen wir auf Sie zu!

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