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„Bei den Auswirkungen der Corona-Pandemie müssen wir unbedingt das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen mehr in den Blick bekommen“, fordern die jugendpolitischen Sprecher*innen Nesimi Temel (SPD), Jan Wohlfarth (CDU), Christian Osbar (Bündnis 90/Die Grünen), Florian Jansen (DIE LINKE), Christina Musculus-Stahnke (FDP) und Lars-Hendrik Hase (Die FRAKTION). Und: „In den Maßnahmenplänen für die Zeit nach dem Lockdown dürfen wir die keinesfalls vergessen, die in Sportvereinen das Training von Kinder- und Jugendlichen leiten, sich in Jugendzentren engagieren oder sich bei der Jugendfeuerwehr um den Nachwuchs kümmern.“
„Wir als jugendpolitische Sprecher*innen setzen uns dafür ein, dass Räume und damit Angebote für Kinder und Jugendliche so früh wie möglich wieder geöffnet werden“, heißt es in einer Pressemitteilung, die nach einer Videokonferenz der Jugendpolitiker*innen mit dem Vorstand des Kieler Jugendrings entstanden ist. An die ehrenamtlich engagierten Jugendlichen gerichtet: „Für Eure Arbeit danken wir Euch ganz herzlich. Die Kieler Stadtgesellschaft braucht Euren Einsatz. Wir appellieren an Euch, dass Ihr Euch weiter trotz aller Widrigkeiten einmischt und Verantwortung übernehmt!“
Bei der Videokonferenz sei klargeworden, dass sich trotz zahlreicher Unsicherheiten immer noch viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in den Vereinen und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Kiel engagieren. Diese öffnen in Absprache mit dem Jugendamt und unter Einhaltung der Corona-Hygieneregeln Not-Räume und versuchen, den Kontakt zu halten. Es würden kulturelle Veranstaltungen und Sommerfreizeiten geplant – ohne zu wissen, ob oder wie viele Jugendliche daran teilnehmen können. Digitale Angebote entstünden mit der vorhandenen Ausstattung neu und sollen helfen, die Zeit bis zum Ende von Corona-Einschränkungen zu überbrücken.
Klar geworden sei aber auch, dass die ehrenamtlichen Strukturen innerhalb von Jugendverbänden, aber auch Jugendzentren ins Rutschen geraten sind. Ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen brauche aber Kontinuität: „Wir erleben seit einem Jahr eine Ausnahmesituation, in der auch das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen keinen Raum mehr findet. Wir fürchten, dass eine Generation von ehrenamtlich tätigen Jugendlichen wegbricht und damit das Angebot für Kinder und Jugendliche in Kiel verarmt.“
„Wir müssen die Diskussion um die Folgen von Corona dringend um die jungen Menschen erweitern, die sich vor dem Lockdown beispielsweise in Sportvereinen, kirchlichen Jugendgruppen, Feuerwehren oder in Jugendzentren ehrenamtlich engagiert haben“, fordern die jugendpolitischen Sprecher*innen. Diese Jugendlichen hätten in einer biografisch wichtigen Lebensphase Verantwortung übernommen und dadurch auch Herausforderung und Orientierung gesucht. „Sie verdienen es, nicht nur als Opfer der Krise wahrgenommen werden. Sie sind handelnde Personen, denen – wie anderen – frühzeitig geholfen werden sollte, ihr Ehrenamt wieder auszuüben“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die jugendpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen aus dem Kieler Rathaus schließen sich auch der Forderung des Netzwerkes der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA SH) an, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche zusammen mit KiTas und Schulen zu öffnen: „Dabei geht es nicht nur darum, psychische Belastungen aufzufangen, sondern gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ihre und unsere Zukunft zu gestalten.“ Darum bekräftigen und begrüßen die Jugendpolitiker*innen auch den Beschluss der Ratsversammlung für eine Erweiterung der Leitlinie für Bürger*innenbeteiligung, um Kinder- und Jugendrechte weiter zu stärken.
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