Kooperation setzt Dreiklang gegen soziale Kluft in Kiel

Für die Kooperation im Kieler Rathaus dokumentiert die Studie „Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte?“ vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) eine Besorgnis erregende Entwicklung. „Dass Kiel bei den westdeutschen Städten eine negative Spitzenstellung bei der sozialen Kluft zwischen Arm und Reich einnimmt, dürfen wir nicht hinnehmen“, erklären Anna-Lena Walczak (SPD), Verena Heimann (Bündnis 90/Die Grünen) und Ralf Meinke (FDP). Das Trio der sozialpolitischen Sprecher*innen sieht sich durch die Schlussfolgerungen der WZB-Studie bestätigt: „Die meisten Punkte finden sich in unserer Kooperationsvereinbarung und müssen jetzt zügig umgesetzt werden.“...

von Verena Heimann –

Für die Kooperation im Kieler Rathaus dokumentiert die Studie „Wie brüchig ist die soziale Architektur unserer Städte?“ vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) eine Besorgnis erregende Entwicklung. „Dass Kiel bei den westdeutschen Städten eine negative Spitzenstellung bei der sozialen Kluft zwischen Arm und Reich einnimmt, dürfen wir nicht hinnehmen“, erklären Anna-Lena Walczak (SPD), Verena Heimann (Bündnis 90/Die Grünen) und Ralf Meinke (FDP). Das Trio der sozialpolitischen Sprecher*innen sieht sich durch die Schlussfolgerungen der WZB-Studie bestätigt: „Die meisten Punkte finden sich in unserer Kooperationsvereinbarung und müssen jetzt zügig umgesetzt werden.“

Für die Rathaus-Kooperation macht die bereits im Mai 2018 veröffentlichte Studie deutlich, dass es einen Dreiklang aus Wohnungsbau-, Sozial- und Bildungspolitik braucht, um die Segregation (Trennung) von Arm und Reich in Kiel aufzubrechen und umzukehren. „Es müssen mehr Sozialwohnungen in der Landeshauptstadt gebaut werden und zwar ausnahmslos in allen Stadtteilen“, fordert Anna-Lena Walczak von der SPD. Dazu gehöre ebenso eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft wie der Erwerb von Belegungsrechten für Wohnungen mit Bedürftigen, die sich nicht auf die üblichen Stadtteile konzentrieren.

Für Verena Heimann von den Grünen muss der Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen der Sozialarbeit künftig viel stärker über Sozialindikatoren gesteuert werden: „Familien und Alleinerziehende in stärker betroffenen Stadtteilen müssen gefördert werden. Wir brauchen Quartiersmanagement, mit dem Sozialräume gestärkt und Anlaufstellen geschaffen werden.“ Der ÖPNV müsse vor allem für Kinder und Jugendliche radikal im Preis reduziert werden, um ihnen mehr Teilhabe zu ermöglichen.

Ralf Meinke von der FDP sieht in Kitas und Schulen wichtige Orte, um mehr Chancengerechtigkeit zu erzielen: „Bis die Maßnahmen im Wohnungsbau greifen, vergehen Jahre. Bis dahin müssen wir etwas tun, um die am stärksten von Segregation Betroffenen zu fördern.“ Die in der Kooperationsvereinbarung fixierten „Magnetschulen mit erhöhter Integrationsleistung“ seien für die Kooperation ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Kluft zwischen Arm und Reich. Dazu gehört für Ralf Meinke auch eine verstärkte Schulsozialarbeit.

„Die Grundaussagen der Studie sind natürlich nicht neu. Die Position Kiels in dem Städtevergleich ist ein klarer Auftrag, entschlossen die genannten Punkte aus unserer Kooperationsvereinbarung anzugehen und umzusetzen“, erklären Anna-Lena Walczak (SPD), Verena Heimann (Grüne) und Ralf Meinke (FDP).

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