Grüne: Radikale Änderung der ÖPNV-Tarife

Angesichts der Luftverschmutzung und drohender Fahrverbote am Theodor-Heuss-Ring, dem drohenden Klimawandel mit steigendem Meeresspiegel ist es nach Ansicht der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen höchste Zeit, endlich zu handeln: Darum beantragen die Grünen in der Ratsversammlung am Donnerstag, 15. Februar 2018, ein radikale Änderung des Tarifsystems für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Wir müssen jetzt tiefgreifend umsteuern“, fordert Arne Langniß von der grünen Ratsfraktion. Anstatt ausgewählten Gruppen die Teilnahme am ÖPNV zu vergünstigen, setzen die Grünen auf niedrigere Tarife für alle, mit denen Bus- und Fährfahrten für alle attraktiver und sozial...

von Arne Langnis, Dirk Scheelje –

Angesichts der Luftverschmutzung und drohender Fahrverbote am Theodor-Heuss-Ring, dem drohenden Klimawandel mit steigendem Meeresspiegel ist es nach Ansicht der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen höchste Zeit, endlich zu handeln: Darum beantragen die Grünen in der Ratsversammlung am Donnerstag, 15. Februar 2018, ein radikale Änderung des Tarifsystems für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

„Wir müssen jetzt tiefgreifend umsteuern“, fordert Arne Langniß von der grünen Ratsfraktion. Anstatt ausgewählten Gruppen die Teilnahme am ÖPNV zu vergünstigen, setzen die Grünen auf niedrigere Tarife für alle, mit denen Bus- und Fährfahrten für alle attraktiver und sozial gerechter werden. Der Einzelfahrschein soll laut Antrag dann nur noch 1 Euro und die Monatskarte 30 Euro kosten. Schüler, Auszubildende und Kiel-Pass-Inhaber*innen bekommen das Monatsticket für 15 Euro. Das neue Tarifsystem soll nach dem Willen der grünen Ratsfraktion schon 2019 eingeführt werden.

„Je mehr Menschen den ÖPNV nutzen, desto besser werden die Lebensbedingungen in unserer Stadt“, meint der grüne Ratsherr Dirk Scheelje. Neben der Umwelt profitiert nach Arne Langniß‘ Auffassung auch das soziale Klima der Stadt, weil günstigere Tarife eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe von Menschen mit geringerem Einkommen sind. „Und solange die Fahrt in die Stadt mit dem Auto deutlich billiger ist als das Busticket, wird die Mobilitätswende niemals gelingen“, rechnet Langniß vor.

Bevor die Tarifumstellung kommt, müssen nach Ansicht der Grünen natürlich die Fakten auf dem Tisch liegen. Darum soll die Verwaltung aufgefordert werden, spätestens bis September 2018 die gesamten Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten auflisten. Zu klären sei auch, wie eine Zukunft im Verkehrsverbund NAH.SH aussehen kann. „Wir sind das optimistisch, denn umweltfreundliche und sozial gerechte Mobilität ist ein Thema des gesamten Landes“, sagt Arne Langniß.

Angesichts der Diskussionen beim ,Diesel-Gipfel‘ und dem jüngsten Vorschlag der Bundesregierung, den ÖPNV in ausgewählten Modellstädten sogar kostenlos anzubieten, sieht Dirk Scheelje von den Grünen auch Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther in der Pflicht, die grüne Initiative zu unterstützen: „Die beiden sollten dafür sorgen, das Land und Bund sich an den Mehrkosten beteiligen.“

 

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