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Antrag:
EBK und KVG werden gebeten, für folgende Schnellbuslinien die Realisierbarkeit zu prüfen und überschlägig die Kosten zu ermitteln. Dabei sind ggf. geeignete Umsteigepunkte zu definieren. Ferner soll dargestellt werden, ob die Schnellbus-Linien zeitlich begrenzt (z.B. nur montags bis freitags an Werktagen in der Zeit von etwa 6.00 Uhr bis 8.30 Uhr sowie von etwa 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr) oder durchgehend langsamere Linien teilweise ersetzen sollen. Dabei soll die Sammelfunktion innerhalb des Stadtteils bis zum Umsteigepunkt voll erhalten bleiben und ab Sammelpunkt über schnellere Wege abseits von Haltestellen schnell die Innenstadt erreicht werden. Zwischen den Umsteigepunkten und der Innenstadt sollen die bisherigen Angebote – ggf. ausgedünnt – erhalten bleiben. Im Idealfall kann das Angebot deutlich attraktiver gestaltet werden, ohne dass zusätzliche Fahrzeuge und zusätzliches Personal benötigt wird.
Ein System von Umsteigepunkten und Schnellbussen macht nur Sinn, wenn die Taktfolge sowohl von Schnellbussen als auch Bussen auf Normal-Linien eng ist oder zumindest Anschlusssicherung gewährleistet ist. Dafür müssen die Haltestellen an den Umsteigepunkten Richtung Innenstadt bedarfsgerecht (an der Haltestelle Immelmannstraße mindestens 3 Busse gleichzeitig) ausgebaut werden.
Ab Hauptbahnhof gibt es für die Fortsetzung der Schnellbuslinie drei Varianten, deren Vor- und Nachteile aufgezeigt werden sollen:
- Weiterfahrt als Schnellbus zu einem anderen Umsteigepunkt
- Rückfahrt als Schnellbus zum selben Umsteigepunkt
- Weiterfahrt als „Normal-Bus“ auf einer durch den Schnellbus ausgedünnten Linie.
Umsteigepunkt Immelmannstraße (für alle Verbindungen von nördlich des Kanals zum Hauptbahnhof): Verdichtung der bisherigen 902S (ggf. über verschiedene Einfahrtrassen, bisher über Kronshagener Weg mit erster Haltestelle Wilhelmplatz, vielleicht zukünftig im Wechsel auch über Eckernförder Straße und erster Halt „Professor-Peters-Platz“ oder Arndtplatz, vorstellbar wäre auch ein Linienast, der den Olof-Palme-Damm am Holsteinstadion verlässt, an den Haltestellen Rankestraße (= RBZ Wirtschaft und Wissenschaftspark) und CAU/Westring hält und dann ohne Halt – höchstens noch an der Muthesius-Kunsthochschule – zum Exer und dann Ziegelteich zum Hauptbahnhof fährt) und Vermeidung von „Pulk“-Fahrten in der Holtenauer Straße. Ab Hauptbahnhof könnten die „zusätzlichen“ Schnellbusse dem Linienweg folgen, der einer weggefallenen Fahrt über die Holtenauer Straße entspricht. Für Holtenau ist zusätzlich zu klären, ob außerhalb der Stoßzeiten anstelle von Normal- oder Gelenkbussen ein Ortsbus verkehrt, der dann vielleicht auch über das MFG 5 – Gelände eine direkte Verbindung zum Zentrum von Friedrichsort bietet.
Umsteigepunkt Elmschenhagen (vielleicht Teplitzer Allee (dort wäre eine Verknüpfung der Ortsbuslinien 1 und 8 wünschenswert) oder Dornbusch): Schnellbus vom Umsteigepunkt über B76 bis erster Halt KVG-Verwaltung Werftstraße, dann weiter zum Hauptbahnhof wie Linie 32.
Umsteigepunkte Ellerbek und Oppendorf: In Ellerbek und in Oppendorf wird es Verbesserungen mit Betriebsaufnahme von Hein-Schönberg geben, wobei dann eine Anschlusssicherung Bahn-Bus realisiert werden sollte.
Umsteigepunkt Mettenhof (vielleicht Max-Tau-Schule): Melsdorf – wie Linie 91 bis Haltestelle Mettenhof, Max-Tau-Schule, dann über den Mettenhofzubringer und die Autobahn A 215 ohne Halt nach Adelheidstraße, dann Kirchhofallee, dann Kiel Hauptbahnhof.
Umsteigepunkt Heikendorf (vielleicht Künstlermuseum mit möglichem Ortsbus Mönkeberg-Schönkirchen-Möltenort): Heikendorf, Heidberg – wie Linie 101 bis Haltestelle Künstlermuseum, dann über B 502 ohne Halt nach Dietrichsdorf, Schönkirchener Straße, dann weiter über B 502 wie Linie 101 - es werden jedoch von dem Schnellbus nur noch die Haltestellen Hollmannstraße, Stoschstraße, KVG-Betriebshof Werftstraße und Hummelwiese bedient – bis Kiel Hauptbahnhof
Der Bericht sollte dem Wirtschaftsausschuss im Herbst 2016 vorgelegt werden, damit bei Realisierbarkeit ausreichend Zeit für Gespräche mit den betroffenen Ortsbeiräten bleibt, um zum Fahrplanwechsel Dezember 2017 mögliche Umsetzungen vornehmen zu können.
Begründung:
Die Fahrtzeiten im Busverkehr erscheinen gegenwärtig in vielen Fällen als zu lang – insbesondere von den äußeren Stadtteilen – und können durch Schnellbusse verkürzt werden. Es sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten Autobahnen und Umgehungsstraßen gebaut worden, die man nicht nur für den motorisierten Individualverkehr nutzen kann, sondern auch für den öffentlichen Personennahverkehr.
Aktuell ist gerade die neue Schnellbuslinie 30S in der Kritik. Unabhängig von dieser Diskussion wird in Diskussionen regelmäßig die Beschleunigung des Busverkehrs gefordert und – z.B. auf der Holtenauer Straße – das Pulk-Fahren (Busse verschiedener Linien kommen zeitgleich an denselben Haltestellen an und fahren dann bis Hauptbahnhof hintereinander her) kritisiert.
Aus der Diskussion nördlich des Kanals sind zwei Benutzergruppen ablesbar: einmal diejenigen, die möglichst schnell ins Zentrum oder zum Hauptbahnhof wollen, und dann diejenigen, die irgendwo unterwegs in der Holtenauer Straße oder der Feldstraße ihr Ziel haben. Um den Bedürfnissen beider Gruppen gerecht zu werden, müsste man Umsteigepunkte einrichten, an denen man ohne lange Wartezeit die Wahl zwischen einer schnellen Verbindung in das Zentrum und der bisherigen Verbindungen hat.
Dabei sollten im Beispiel der Immelmannstraße nördlich des Kanals wie bisher alle Haltestellen bedient werden (Sammelfunktion). Die Kritik an der 30S entzündet sich ja daran, dass die Beschleunigung dadurch erreicht wird, dass einzelne Haltestellen ausgelassen werden. Die 902S hat im Gegensatz dazu die volle Sammelfunktion nördlich des Kanals und fährt ab Immelmannstraße über den Olof-Palme-Damm und passiert damit nur zwei Haltestellen am Anfang des Kronshagener Weges ohne Halt. Ab Wilhelmplatz wird dann außer der Haltestelle Exerzierplatz wieder jede Haltestelle bedient.
Umsteigepunkt Immelmannstraße – hier fahren aktuell folgende Linien: 900, 901, 501, 502 (alle weiter über Holtenauer Straße, wodurch das Pulk-Fahren entsteht), 91, 30S, (32) und 902S, also 7 Linien voll und eine teilweise (32).
Die Schnellbusse sollen ein Angebot für alle Fahrgäste sein, die schnell zum Bahnhof kommen oder südlich weiter fahren wollen. Es wird aber auch viele Fahrgäste geben, die in die Wik oder irgendwohin entlang der Holtenauer Straße fahren wollen. In welchen Anteilen sich die Fahrgäste dann aufteilen, sollte durch Zählung oder Befragung ermittelt werden, um kein Angebot an den Bedürfnissen vorbei zu generieren. Im Idealfall kann man mit dem vorhandenen Fahrzeugen einen engen Takt des Schnellbusses und einen engen Takt über die Holtenauer Straße so erzeugen, dass die Busse – gemeinsam mit der Linie 11 – auf der Holtenauer Straße einen engen Takt ohne Pulkfahrten anbieten.
Die Verbindung über die Feldstraße (Linien 32 und 30S) muss ab Immelmannstraße mit mindestens einer Linie weiter gewährleistet sein.
Umsteigepunkt Heikendorf:
Wenn die Zahl der eingesetzten Busse nicht erhöht wird, könnte der Schnellbus (eventuell Linie 103) in der Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags im 40 - Minutentakt verkehren und sonst im 60 - Minutentakt. Es verbleiben dann immer noch genügend Busse auf den Linien 100 und 101. Die vom Schnellbus nicht mehr bedienten Haltestellen würden von der Linie 101 und meist auch von der Linie 100 immer noch ausreichend bedient werden. Da die Linie auch in den Bereich des Amts Schrevenborn hineinragt, müsste dieses bei der Entwicklung eines Fahrplans auch beteiligt werden.
Umsteigepunkt Elmschenhagen:
Wenn die Zahl der eingesetzten Busse nicht erhöht wird, könnte der Schnellbus (eventuell Linie 35) im 30 - Minutentakt verkehren. Es verbleiben dann immer noch genügend Busse auf der Linie 32. Die vom Schnellbus nicht bedienten Haltestellen würden von der Linie 32 immer noch ausreichend bedient werden. Es wird darauf hingewiesen, dass zwischen Elmschenhagen und Kiel Hauptbahnhof neben den vorgenannten Linien auch die Linien 31, 34, 300, 4310 und 4330 verkehren.
Umsteigepunkt Mettenhof:
Wenn die Zahl der eingesetzten Busse nicht erhöht wird, könnte die Schnellbuslinie (eventuell Linie 93) im 60 - Minutentakt verkehren. Es verbleiben dann immer noch genügend Busse auf der Linie 91.
Die von der Linie 93 nicht mehr bedienten Haltestellen würden von der Linie 91 und meist auch von der Linie 31 immer noch ausreichend bedient werden. Der Streckenabschnitt Hasseldieksdamm, Russeer Weg, bis Kiel Hauptbahnhof wird auch von der Linie 31 Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags im 15 - Minutentakt mit abgedeckt.
Wenn die gewünschten Linien realisierbar sind und die Kosten dem Wirtschaftsausschuss tragbar erscheinen, sollten die betroffenen Ortsbeiräte und die Gemeinde Heikendorf eingebunden werden. Schnellbusse haben für die Fahrgäste in der Nähe der bedienten Haltestelle den Vorteil, schneller bestimmte Ziele zu erreichen, aber gleichzeitig den Nachteil, dass dann bisherige Haltestellen seltener bedient werden und nicht alle bisher erreichbaren Ziele erreicht werden. In der Abwägung der Vor- und Nachteile von Schnellbuslinien ist der örtliche Sachverstand zwingend einzubinden.
gez. Ratsherr Achim Heinrichs, SPD-Ratsfraktion
gez. Ratsherr Lutz Oschmann Ratsfraktion Bündnis90/Die Grünen
gez. Ratsherr Marcel Schmidt, SSW-Ratsfraktion
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