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Mit dem neuen Welcomecenter, das sich mit Investitionsmitteln von fast einer halben Millionen Euro im Haushalt abbildet, kann sich die Ratsfrau und tourismuspolitische Sprecherin Jessica Kordouni nur zum Teil anfreunden. „Die Idee eines Ortes, der Abends zu einem Veranstaltungsraum umgebaut werden kann, ist klasse“, erklärt sie, „jedoch bin ich mit dem kommunikativen Konzept dieser Tourismusinformation nicht wirklich zufrieden.“
Die Kritik: Bei der Erstellung des Konzepts wurde die digitale Kommunikation fast komplett außer Acht gelassen, obwohl es sich um eine Tourismusinformation handelt. „Die Eingangstür zum Welcome-Center beginnt nicht an der Tür des Gebäudes, sondern schon vorher, über das Internet und vor allem das Smartphone“, erklärt sie, „wir müssen bei der Erstellung solcher Projekten zuerst fragen, wie Tourist*innen sich über diese Stadt informieren, sonst säumen wir das Pferd von hinten auf.“
Allgemein stellt sie der Stadt und Kiel Marketing ein schlechtes Zeugnis in Punkto Online-Kommunikation aus. „Es geht nicht darum, ob wir eine App brauchen. Sondern wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir auf unseren städtischen Webseiten die Daten so aufbereiten, dass Nutzer*innen sie über das Internet, Apps oder andere Tools einwandfrei abrufen können.“ Die Möglichkeiten von Smartphones und intelligenten Navigationsgeräten müssen mitgedacht werden. So fragt ein Gast sein Smartphone nach dem nächstgelegenen Restaurant in seiner Preisklasse und bekommt sofort eine Wegbeschreibung dazu. Oder jemand fragt sein sprachgesteuertes Navigationssystem im Mietwagen nach den Öffnungszeiten des städtischen Museums und bekommt sofort die passende Antwort. Dahinter liegen strukturierte Daten. Die Tourismusseite der Stadt funktioniert genau andersherum. Sie ist ein Branchenbuch, in dem man herumblättern muss. Ohne Interaktivität, ohne Kontextualisierung. Nutzerfreundlichkeit ist etwas anderes.“
Um eine moderne Tourismusinformation anzubieten, muss also auch ein digitales Kommunikationskonzept erstellt werden, das multilingual die Kieler Gäste schnell zu ihrem Informationsziel bringt und so die Stadt für den Tourismus attraktiver macht. Eine stationäre Tourismusinformation ist damit nicht obsolet, aber die Menschen, die sich online informieren, müssen sofort mitbedacht werden.
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