Wohnbauflächenatlas – Es reicht nicht!

Der Wohnbauflächenatlas ist ein sinnvolles Instrument um die Potentiale für Wohnungsbau in Kiel darzustellen. Insgesamt könnten auf den Flächen ca. 10.000 Wohneinheiten (WE) bis 2030 realisiert werden. Es ist aber völlig offen, ob auf den privaten Grundstücken tatsächlich auch gebaut wird und wenn dort gebaut wird, ob es sich dann auch um bezahlbaren bzw. sozialen Wohnungsbau handelt. Nur bei den städtischen Flächen kann durch die Stadt garantiert werden, dass auch Wohnungsbau stattfindet. Dafür steht die neu zu gründende städtische Wohnungsbaugesellschaft, wie wir Grünen sie schon in der Februar-Ratsversammlung beantragt hatten.

13.03.17 – von Lydia Rudow –

Zur Beschlussvorlage „Wohnbauflächenatlas: Potenzialflächen für den Wohnungsbau“ in der Ratsversammlung am 16. März  teilt Lydia Rudow, Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion, mit:

 

 

Der Wohnbauflächenatlas ist ein sinnvolles Instrument um die Potentiale für Wohnungsbau in Kiel darzustellen. Insgesamt könnten auf den Flächen ca. 10.000 Wohneinheiten (WE) bis 2030 realisiert werden. Es ist aber völlig offen, ob auf den privaten Grundstücken tatsächlich auch gebaut wird und wenn dort gebaut wird, ob es sich dann auch um bezahlbaren bzw. sozialen Wohnungsbau handelt.

 

 

 

Nur bei den städtischen Flächen kann durch die Stadt garantiert werden, dass auch Wohnungsbau stattfindet. Dafür steht die neu zu gründende städtische Wohnungsbaugesellschaft, wie wir Grünen sie schon in der Februar-Ratsversammlung beantragt hatten.

 

 

 

Kiel ist eine wachsende Stadt. Nach den Prognosen des Statistikamtes Nord steigt die Bevölkerungszahl bis 2030 auf 268.000. Für diesen Bevölkerungszuwachs ist ein massiver Wohnungsbau notwendig. Der Neubedarf beträgt 15.400 Wohneinheiten, der Ersatzbedarf 2.130 Wohneinheiten und die Mobilitätsreserve 3.990 Wohneinheiten (das ist der Leerstand, der Umzüge ermöglicht).

 

 

 

Anhand des öffentlichen Teils des Wohnbauflächenatlas kann der private Flächenanteil gut dargestellt werden. Bei den 1.647 WE, die innerhalb eines Jahres gebaut werden könnten, sind nur 48 Prozent davon auf städtischen Flächen möglich, 52 Prozent sind private Flächen.
Mittelfristig, zwischen einem und fünf Jahren, könnten 1.476 WE entstehen, davon 505 WE auf städtischen Flächen, das sind nur 34 Prozent der Flächen. Private Flächen stellen 66 Prozent dar, unklar sind 430 WE in Gaarden und Elmschenhagen, die auf privatem und städtischem Eigentum entstehen sollen.

 


Noch unkonkreter wird es im langfristigen Bereich länger als fünf Jahre. Bei den geplanten 3.515 WE sind nur 210 WE auf städtischen Flächen möglich, das sind nur sechs Prozent.  Unklar sind die 1.400 WE auf dem MFG5-Gelände, das dem Bund gehört und 1.000 WE in Meimersdorf auf Flächen, die Privaten und der Stadt gehören.

 

 

 

Die Fläche des Verkehrslandeplatzes Holtenau gehört zu 90 Prozent der LH Kiel. Hier könnten problemlos 30 Hektar für den Wohnungsbau genutzt werden, das wären 1.800 Wohneinheiten. Das städtische Eigentum an den Flächen ermöglicht günstige Grundstückspreise, so dass auch der soziale Wohnungsbau in größerem Stile zum Zuge käme. Die Grüne Ratsfraktion fordert deshalb die Schließung des Verkehrslandeplatzes und eine Nachnutzung durch Wohnungsbau und Gewerbe. Kiel braucht dringend diese Flächen, die Liegenschaft muss endlich sinnvoll und produktiv genutzt werden. Für ideologische Verblendung bei den Landebahnfans ist die Lage viel zu ernst.

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