Haushalt 2021 – Institutionelle Förderung der Kulturschaffenden

Es gilt das gesprochene Wort!"Lassen sie mich an dieser Stelle einmal sagen, dass ich mich über die breite Zustimmung unseres Begleitantrages zur institutionellen Förderung und damit verbunden über die Erhöhung um 400.000,- Euro und die fortlaufende Anpassung an die Kostensteigerungen um 2,5% sehr gefreut habe. Das Schicksal der Kultur- und Kreativbranche ist, dass sie als erste geschlossen, und - dazu braucht es keine hellseherischen Kräfte -, voraussichtlich auch als Letzte wieder an den Start gehen werden. Dies ist für eine vielfältige und offene Gesellschaft gerade in diesen Zeiten fatal. [weiter]

von Bettina Aust –

Es gilt das gesprochene Wort!

"Lassen sie mich an dieser Stelle einmal sagen, dass ich mich über die breite Zustimmung unseres Begleitantrages zur institutionellen Förderung und damit verbunden über die Erhöhung um 400.000,- Euro und die fortlaufende Anpassung an die Kostensteigerungen um 2,5% sehr gefreut habe.

Das Schicksal der Kultur- und Kreativbranche ist, dass sie als erste geschlossen, und - dazu braucht es keine hellseherischen Kräfte -, voraussichtlich auch als Letzte wieder an den Start gehen werden. Dies ist für eine vielfältige und offene Gesellschaft gerade in diesen Zeiten fatal.

Jetzt in der Krise zeigt sich schließlich am deutlichsten, wie wir Menschen miteinander umgehen wollen. Und, wo spiegelt sich das wider? In Kunst und Kultur.

Denn genau hier gibt es den gesellschaftlichen Diskurs und die soziale Teilhabe. Wenn wir uns der Bedeutung dieser Szene für das Miteinander und das Lernen in unserer Stadtgesellschaft bewusst sind, dann müssen wir sie auch vernünftig und angemessen finanziell in Zeiten einer Krise ausstatten.

Kultur muss sich entwickeln können. Es muss einen noch besseren Blick auf die Künstler*innen geben. Der Kunst- und Kulturgenuss, die kulturelle Auseinandersetzung, das gemeinsame Erlebnis ist gerade jetzt immens wichtig. Es ist nicht und durch nichts ersetzbar.

Die kurze Stille bevor der Applaus eintritt, das Erleben des Moments, die Farben auf den Bildern einer Ausstellung und der Nachhall des ausklingenden Tons bei einem Konzert, sind Gefühle, die sich nicht streamen lassen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Kulturstätten, die all das Erleben in unterschiedlicher Weise in unserer Stadt widerspiegeln, den Bach runtergehen und nach der Corona-Pandemie ggfls. ganz schließen müssen! Wir müssen ihnen weiterhin Planungssicherheit geben. Sei es zum Beispiel um sich zu professionalisieren oder um die durch die Krise entstandenen verringerten Einnahmen aufzufangen.

Kulturförderung in Sonntagsreden ist ein Kinderspiel - Kulturförderung in Corona-Zeiten ist ein Kraftakt.

Kulturschaffende brauchen genau jetzt unsere Solidarität und unsere Unterstützung. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass der Ansatz der institutionellen Förderung erhöht wird. Bei den Verweigerungs- und Streichungsszenarien einer nicht demokratischen Partei in diesem Haus, könnte man allerdings annehmen, dass durch die reale Bedrohung der Pandemie der Kulturgenuss verzichtbar ist. Wer sich diese Streichungen genau anschaut, weiß, dass diese Partei niemals mehr Stimmen bekommen darf, denn durch sie wird es düster in Kiels sprühender Kulturlandschaft. Genauso wenig, wie das Virus unser Leben beherrschen darf, dürfen die Kultureinrichtungen die kulturpolitische negative Signatur dieser Pandemie werden.

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