„Der Vorbericht ist am wichtigsten, wenn du den liest, hast du schon einen guten Überblick“ sagte mein Ratskollege, der sich seit gefühlt 30 Jahren mit dem Haushalt der LH Kiel beschäftigt. Okay, dachte ich, dann wollen wir mal.
Am 1. November, nach drei Wochen sitzungsfreier Zeit aufgrund der diesjährigen Herbstferien, lag der Haushalt 2019 in digitaler Form endlich vor: 958 Seiten, zuzüglich 93 Seiten Vorbericht. Eine Kanne Tee, Lesebrille und her damit. 5 Stunden später hatte ich ihn durch – den Vorbericht. Immerhin kann man mit dem iPad besser arbeiten als gedacht.
Gut, dass Sonntag ist. Die Arbeit, mein Broterwerb, wartet erst morgen auf mich. Als nächstes die Investitionsliste: 12 engbedruckte Tabellenblätter. Ich liebe Excel, aber so viele Zahlen? Gut, einiges wird gemarkert, da muss ich noch mal nachhaken. Es ist auch nur ein erster Überblick, um den Austausch mit den Fraktionskolleg*innen führen zu können.
Mein erster Eindruck: Zuviel Arbeitsaufwand für die kurze Zeit die uns bleibt. Es folgen Fraktionsklausur und Gespräche mit den Kooperationspartnern. Alles will erarbeitet und diskutiert werden. Und wann kommt der Entwurf in Papierform, damit ich in die Tiefen der Budgets steigen kann? Der Donnerstagnachmittag ist noch frei, eventuell auch der folgende Samstag. Wenn er bis dann nicht vorliegt, dann wird es eng.
Quergucken, Verständnis fragen notieren, nachschlagen, politische Entscheidungen durchforsten und immer wieder Allris befragen – dass öffentliche Ratsinformationssystem – in dem sich alle Drucksachen gut recherchieren lassen. Ach ja, die Rechenmaschine ist auch hilfreich, für eine Buchhalterinnenseele wie mich. Wo ist eigentlich der Stellenplan? Der Kollege im Büro sagt, guck bei Allris, dort sind noch mal 26 Seiten. Aber dies sind nur die Erläuterungen.
Ganz ehrlich? Langsam ruft der Tatort und meine Couch. Aber das Wichtigste habe ich geschafft: den Vorbericht.
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